THL 4 LKW / Bus leer, Person eingeklemmt

Tröstau - Auf die B 303 in Richtung Seehausparkplatz wurden wir vier Tage nach dem letzten Verkehrsunfall wieder in der Frühe zu einem schweren Verkehrsunfall alarmiert. Diesmal waren zwei LKW kollidiert. In einem LKW wurde eine Person schwer eingeklemmt. Hier auch ein Danke an alle Einsatzkräfte und Helfer!

Text Frankenpost

Tödlicher Unfall in der Nacht zum Dienstag im Fichtelgebirge auf der B303: Ein Lkw-Fahrer stirbt. Für die am Unfallort eingesetzten Rettungskräfte war der Einsatz psychisch stark fordernd.

Ein 48 Jahre alter Lastwagenfahrer ist bei einem Unfall in der Nacht zum Dienstag auf der Bundesstraße 303 zwischen Tröstau und Fichtelberg ums Leben gekommen. Ausgerechnet, als der aus Tschechien stammende Mitarbeiter einer Spedition aus dem Landkreis Tirschenreuth mit seinem Sattelzug auf der Steigung von Tröstau in Richtung Silberhaus unterwegs war, kam ihm in einer Kurve auf seiner Fahrbahn der Lastzug eines Paketdienstleisters entgegen.

Dieser war laut Polizei auf der verschneiten Straße offenbar viel zu schnell unterwegs, schleuderte quer über die Gegenfahrbahn und kam erst 20 Meter weiter unterhalb der Böschung im Wald genau zwischen zwei mächtigen Fichten zum Stehen. Der 48-Jährige hatte keine Chance und fuhr frontal in den Anhänger, der sich in dieser Sekunde quer auf der Fahrbahn befand und durch den Aufprall von der Zugmaschine gerissen wurde. Für den Fahrer kam jede Hilfe zu spät. Der Unfallverursacher, der ebenfalls in Tschechien wohnt, zog sich leichtere Verletzungen zu, musste aber von der Feuerwehr aus dem Führerhaus geborgen werden. Das BRK brachte ihn in eine Klinik.

Bei den Aktiven der Tröstauer Feuerwehr löste der Funkwecker um 3,01 Uhr Alarm aus. Binnen Minuten eilte die Wehr mit 22 Rettern an die Unfallstelle. Wie Kreisbrandrat Wieland Schletz, der ebenfalls bis in den Vormittag am Einsatzort war, im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, herrschte auf diesem Straßenabschnitt in der Nähe zur Einfahrt nach Fichtelberg gegen 3 Uhr „brutalster Winter“. „Daher haben wir uns sofort dafür entschieden, die nachfolgenden Lastwagen im Stau ausharren zu lassen. Sie mussten warten, bis die Straße wieder frei war. Es wäre nicht verantwortbar gewesen, 40-Tonner bei derart schlechten Straßenverhältnissen mitten auf der B 303 wenden zu lassen. Den wenigen Autofahrern, die zu dieser Zeit nahe der Einfahrt nach Fichtelberg unterwegs waren, gelang dies hingegen problemlos.“

Die Straßenmeisterei leitete den Verkehr großräumig über Fichtelberg und Weißenstadt um, da die Bundesstraße in beiden Richtungen bis in den Nachmittag hinein gesperrt war. Eine Spezialfirma war mehrere Stunden damit beschäftigt, die beiden schweren Laster zu bergen und abzutransportieren. Da größere Mengen Öl und Diesel ausgelaufen waren, verschafften sich die Experten des Wasserwirtschaftsamtes Hof einen Überblick. „Wir banden die Betriebsmittel auf der Straße und dichteten außerdem einen Kanaleinlauf ab“, berichtet Schletz von einer Zusatzaufgabe, die angesichts der schrecklichen Ereignisse beinahe wie nebensächlich wirkt.

Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken auf Nachfrage sagte, ist noch nicht klar, ob die Lastwagen Winterreifen aufgezogen hatten. „Letztlich hätte dies aber wahrscheinlich keine Rolle gespielt, da der Unfallverursacher mit großer Wahrscheinlichkeit mit nicht angepasster Geschwindigkeit unterwegs war.“ Die Staatsanwaltschaft Hof ordnete an, dass ein Sachverständiger die Beamten der Wunsiedler Polizei bei der Unfallaufnahme unterstützte. Daher sind der genaue Unfallhergang und die letztendliche Ursache für den folgenreichen Zusammenstoß offiziell noch nicht geklärt. Hier müssten die weiteren Ermittlungen abgewartet werden, heißt es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Bayreuth.

Erst vor wenigen Tagen hatte es beinahe an gleicher Stelle einen schweren Unfall gegeben. Dabei war ein indischer Staatsbürger mit seinem Auto in einen Lastwagen gerutscht. Der Mann zog sich dabei schwere Verletzungen zu. Wie die Polizei mitteilte, war das Fahrzeug auf der verschneiten Straße mit Sommerreifen unterwegs gewesen.

Dass sich innerhalb so kurzer Zeit an fast derselben Stelle auf der B 303 zwei schwere Unfälle ereignen, ist allem Anschein nach jeweils auf den plötzlichen Wintereinbruch zurückzuführen. Wie der Tröstauer Feuerwehr-Kommandant Frank Kilgert sagte, war auf dem Straßenabschnitt zuvor längere Zeit nichts passiert.

Die Stelle dort scheint aber durchaus tückisch zu sein. Nachdem es sich aus Richtung Bayreuth relativ einfach fahren lässt, kommt auf einmal bergab eine Kurve, die Konzentration und vorausschauendes Fahrern erfordert. Kommen noch Eis und Schnee hinzu, wird es gefährlich.

Für die am Unfallort eingesetzten Rettungskräfte war der Einsatz psychisch stark fordernd. Daher hat Kreisbrandrat Wieland Schletz die psychosoziale Notfallversorgung verständigt. Auch eine Nachbesprechung des Geschehnisses hat er angeboten.

Am Einsatz beteiligt waren die Feuerwehr Tröstau mit Einsatzleiter Benjamin Gruber sowie die Feuerwehren Leupoldsdorf, Nagel, Wunsiedel und Fichtelberg. Vor Ort waren auch Kreisbrandrat Wieland Schletz, die Kreisbrandinspektoren Horst Wildenauer und Armin Welzel sowie Kreisbrandmeister Roland Kaiser. Der Rettungsdienst ist mit vier Rettungswagen und zwei Notärtzen am Unfallort gewesen.

Da die Temperaturen um den Gefrierpunkt lagen, baute das BRK ein beheiztes Zelt auf und stellte die Verpflegung mit warmen Getränken und Essen der eingesetzten Kräfte von Feuerwehr und Polizei sicher. Der Fachberater des Technischen Hilfswerks war ebenfalls beteiligt.

 


Einsatzart Technische Hilfeleistung
Alarmierung Funkmeldeempfänger und Alamos
Einsatzstart 5. April 2022 03:01
Einsatzdauer 0
Fahrzeuge Mehrzweckfahrzeug MZF
Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank TSF-W
Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20
Alarmierte Einheiten Feuerwehren Tröstau, Leupoldsdorf, Nagel, Fichtelberg und Wunsiedel
Rettungsdienst
Fachberater THW
BRK Bereitschaften