Wunsiedel - In den Wunsiedler Ortsteil Holenbrunn wurden wir zu einem Großbrand in einem Industriebetrieb alarmiert.
Bericht vom KFV Wunsiedel
HOLENBRUNN. Wie bereits mehrfach berichtet, kam es gestern Früh (10.09.) gegen 4 Uhr zu einem Feuer in einem größeren mittelständischen Betrieb in Holenbrunn bei Wunsiedel mit rund 450 Beschäftigten. Die ILS Hochfranken alarmierte zunächst nach dem Stichwort "B-BMA" (Auslösung der Brandmeldeanlage). Dass daraus im weiteren Verlauf einer der größten Brandeinsätze im Landkreis Wunsiedel mit Ausrufung des Katastrophenfalls entsteht, hatte wahrscheinlich niemand erwartet. Alle Beschäftigten konnten die Gebäude rechtzeitig verlassen und vorübergehend anderweitig untergebracht werden. Auch einige Nachbargebäude mussten geräumt werden.
Nach der Alarmstufenerhöhung auf B4 (Brand Industrie) und zahlreichen weiteren Alarmierungen waren insgesamt bis zu 587 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rettungsdienst und SEG, Polizei und weiteren Fachberatern vor Ort. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde um 07.04 Uhr eine Bevölkerungswarnung ausgegeben, die bis zum 11.09. um 08.40 Uhr Bestand hatte. Um 11.20 Uhr wurde zudem der Katastrophenfall nach Art. 4 Bayerisches Katastrophenschutzgesetz ausgerufen (bis 11.09., 08.30 Uhr). Der Einsatzstab mit Örtlichem Einsatzleiter (ÖEL) zog sich in das Feuerwehrhaus nach Wunsiedel zurück und koordinierte dort in Zusammenarbeit mit der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) im Landratsamt die weiteren Maßnahmen. Eine große Hilfe für weitere Entscheidungen waren auch die Drohnenbilder der Bergwacht.
Problematisch stellten sich an der Einsatzstelle die beengten und damit schwer zugänglichen Brandbereiche sowie die schwierige Wasserversorgung dar. In mehreren Abschnitten versuchten die Einsatzkräfte über Stunden hinweg, der Lage Herr zu werden. Zeitweise waren bis zu fünf Drehleitern rund um die brennenden Gebäude positioniert. 124 Atemschutzgeräteträger wurden nach ihrem Einsatz durch eine Dekontaminationsschleuse am Feuerwehrhaus Holenbrunn (betrieben durch Feuerwehren aus dem Landkreis Tirschenreuth) geschickt und ärztlich durchgecheckt.
Im Laufe des Nachmittags konnte dann erstmals der Kräfteansatz reduziert und auch eine Ablösung organisiert werden. Die Nachlöscharbeiten selbst zogen sich auch über die gesamte Nacht bis in den heutigen Vormittag hinein. Weiterhin ist eine reduzierte Zahl an Feuerwehrkräften vor Ort, um ein erneutes Wiederaufflammen zu verhindern.
Neben den Feuerwehren aus den Landkreisen Wunsiedel, Tirschenreuth, Hof und Bayreuth waren auch Kameraden aus Tschechien mit einer 42m-Teleskopmastbühne (BF Karlsbad) eingesetzt. An dieser Stelle möchten wir uns sehr herzlich bei allen Einsatzkräften aus dem Landkreis, aber gerade auch bei den überörtlichen Kräften, für die Unterstützung bedanken! Das Zusammenspiel der verschiedenen Einheiten hat hervorragend funktioniert! Danke auch an eine nahegelegene Metzgerei und die Bevölkerung, die die Einsatzkräfte vor Ort mit Essen und Getränken versorgt hat!
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Trotz des großen Einsatzgeschehens hat es bei den Rettungskräften keine Verletzten geben. Die politischen Vertreter sowie die Firmenleitung machten sich immer wieder ein Bild der Lage vor Ort.
Im Einsatz waren:
FF Holenbrunn, FF Wunsiedel, FF Schönbrunn, FF Schlottenhof, FF Schirnding, FF Rügersgrün, FF Röthenbach, FF Marktredwitz, FF Kirchenlamitz, FF Höchstädt, FF Hauenreuth, FF Haid, FF Bad Alexandersbad, FF Arzberg, FF Lorenzreuth, FF Leupoldsdorf, FF Kothigenbibersbach, FF Grafenreuth, FF Bergnersreuth, FF Thölau, FF Hohenberg, FF Seußen, FF Neuhaus, FF Stemmas-Neuenreuth, FF Bernstein, FF Thiersheim,FF Niederlamitz, FF Thierstein, FF Röslau, FF Tröstau, FF Göpfersgrün, FF Weißenstadt, FF Selb, FF Schönwald, FF Wölsauerhammer, FF Oschwitz, FF Marktleuthen und FF Nagel (beide Gebietsabsicherung in Wunsiedel) sowie die UG-ÖEL mit der Kreisbrandinspektion
𝗟𝗮𝗻𝗱𝗸𝗿𝗲𝗶𝘀 𝗛𝗼𝗳:
FF Rehau, FF Schwarzenbach/Saale, FF Lipperts, FF Bad Steben (Gebietsabsicherung in Schönwald), FF Feilitsch, FF Naila, FF Schauenstein, FF Oberkotzau, FF Köditz, FF Stadt Hof
𝗟𝗮𝗻𝗱𝗸𝗿𝗲𝗶𝘀 𝗧𝗶𝗿𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻𝗿𝗲𝘂𝘁𝗵:
FF Mitterteich und FF Waldsassen (Gebietsabsicherung Marktredwitz), Gefahrgut- und Dekoneinheit mit Kater TIR 13/1
𝗟𝗮𝗻𝗱𝗸𝗿𝗲𝗶𝘀 𝗕𝗮𝘆𝗿𝗲𝘂𝘁𝗵:
Löschzug Fichtelberg, Löschzug Pegnitz, Löschzug Hollfeld und Löschzug Weidenberg mit Sonderfahrzeugen und Löschroboter
zahleiche Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes und der Bergwacht, sowie des Technischen Hilfswerks und der Polizei
(Sollte jemand vergessen worden sein, ist es keine Absicht und wir bitten dies in den Kommentaren zu ergänzen.)